Es ist nie zu spät für eine gute Kindheit!

Durch meine Ausbildung zum Mindset-Coach ist dieser Blogartikel entstanden.
Ich hoffe, dass Du beim Lesen ein paar wertvolle Aha-Momente für Dich mitnehmen kannst.
Kennst Du das? Du erzählst dir – wie ich es lange Zeit getan habe – immer wieder das Schlechte aus Deiner Kindheit oder aus Deinem bisherigen Leben. Manchmal teilst Du es mit anderen, um Deine Erlebnisse zu verarbeiten, und manchmal erzählst Du es Dir selbst – als Erklärung oder vielleicht sogar als Entschuldigung dafür, warum Dein Leben gerade nicht so läuft, wie Du es dir wünschst. Oder warum Du an manchen Stellen nicht der Mensch bist, der Du gerne sein würdest.

Gestern hatte ich ein intensives Gespräch mit meinem Coach, in dem ich den Satz aussprach: "Ich glaube, ich bin nicht gut genug." Diese Überzeugung begleitet mich schon sehr lange. In meiner Kindheit habe ich das Gefühl oft erlebt – durch Worte, Blicke oder Situationen, die mich tief geprägt haben.

 

Und heute? Heute erzählt mir diese innere Stimme genau das Gleiche, oft unbewusst. Besonders dann, wenn ich mich an den Rand meiner Komfortzone wage, flüstert sie mir zu: "Du schaffst das nicht. Du bist nicht genug."
Doch weißt Du was? Diese Stimme gehört nicht zur Wahrheit. Sie ist lediglich eine alte Geschichte, die wir uns selbst erzählen. Und Geschichten lassen sich umschreiben – genau wie unser Mindset.

Welche tiefe Überzeugung sorgt bei dir dafür, dass du in deiner Komfortzone bleibst? Dass du dich nicht weiterentwickelst,  erfolgreich, glücklich oder zufrieden bist?

Wie anfangs erwähnt, hatte ich eine besondere Aufgabe:


Welche negativen Geschichten erzählst Du Dir aus Deiner Vergangenheit?


Ich sollte zehn prägende Situationen aus meiner Kindheit aufschreiben, die mich bis heute begleiten. Ich war überrascht, wie präsent diese Erinnerungen noch immer sind. Ohne zu zögern, schrieb ich sie nieder, jede einzelne mit all ihren schmerzhaften Details.

 

Doch dann kam die nächste Frage: Bist du dir sicher, dass diese Erinnerungen wirklich stimmen?
Wow – was für eine Frage! Diese Geschichten begleiten mich schon mein Leben lang. Ich habe sie so oft erzählt, dass sie sich wie unumstößliche Wahrheiten anfühlen. Und jetzt soll ich sie hinterfragen?
Doch genau das war der Wendepunkt. Denn eines wurde mir bewusst: Als Kinder betrachten wir die Welt mit unserem damaligen Bewusstsein – geprägt von Gefühlen, Ängsten und einem kindlichen Verständnis der Realität. Viele Untersuchungen der Hirnforschung zeigen, dass Erinnerungen im Laufe der Zeit nicht statisch bleiben. Sie verändern sich. Unsere Wahrnehmung wird von Emotionen gefärbt, und mit jedem Erzählen können Details hinzukommen oder verblassen.
Das bedeutet nicht, dass unsere Erfahrungen nicht real sind oder dass der Schmerz nicht berechtigt war. Aber es öffnet die Möglichkeit, die Geschichten aus einer neuen Perspektive zu betrachten – aus der Sicht des Erwachsenen, der ich heute bin. Und plötzlich stellt sich nicht mehr nur die Frage, was damals passiert ist, sondern auch, wie ich es heute sehen möchte und wie ich diese Geschichten umschreiben kann, um mir selbst Kraft statt Last zu geben.
Das war der Anfang einer tiefen inneren Arbeit, die mich dazu ermutigt, meine Vergangenheit neu zu betrachten – mit Mitgefühl für das Kind, das ich war, und mit der Verantwortung, mein Leben heute in die Hand zu nehmen.

Meine Erkenntnis: Ich halte mich an alten Geschichten fest, von denen ich noch nicht einmal 100%ig weiß, ob sie wirklich allumfassend wahr sind und durchlebe den Schmerz immer wieder.

Nun bekam ich die Aufgabe, meinen Fokus auf das Positive in meinem Leben zu richten – und bei der Überarbeitung meiner Geschichte geschah etwas, das wirklich bewundernswert war. Zum ersten Mal schaute ich darauf, was ich aus all meinen Erlebnissen gelernt habe, was meine Eltern Gutes für mich getan haben und welche Erfolge ich bereits als Kind und Jugendliche feiern konnte.
Dieser Perspektivwechsel fühlte sich unglaublich befreiend an. Plötzlich war ich nicht mehr das Opfer meiner Geschichte, sondern ein Mensch, der sein Leben mit all seinen Herausforderungen gemeistert hat.

Wenn ich heute zurückblicke, wird mir klar, dass das Leben immer für mich war – und immer für mich ist. Gerade durch die schwierigen Zeiten habe ich so vieles gelernt. Mein Charakter konnte sich durch die Gesamtheit meiner Erfahrungen entwickeln und formen. Ich wäre nicht die Person, die ich heute bin, ohne diese Erlebnisse.
Mit all meinen Fähigkeiten, Eigenschaften und dem Wissen, das ich im Laufe der Jahre gesammelt habe, fühle ich mich heute gestärkt. Jeder Abschnitt meines Lebens hat mich auf eine ganz besondere Weise geprägt. Selbst die herausforderndsten Momente hielten wertvolle Geschenke für mich bereit – sei es in Form von neuen Stärken, Erkenntnissen oder Fähigkeiten.
Diese Einsicht hat mein Leben verändert. Denn heute weiß ich: Alles, was war, hat mich zu dem einzigartigen Menschen gemacht, die ich bin. Und genau so ist es gut.

Wenn ich als Erwachsene objektiv auf meine Kindheit zurückblicke, erkenne ich, dass meine Eltern nicht immer alles richtig gemacht haben. Doch eines ist mir klar: Sie haben immer ihr Bestes gegeben – mit dem Wissen, den Möglichkeiten und den Erfahrungen, die sie hatten.
Wir alle machen Fehler. Oft handeln wir aus dem heraus, was wir in dem Moment für richtig halten, ohne alle entscheidenden Informationen zu haben. Diese Einsicht hat mir geholfen, meine Eltern und ihre Handlungen mit mehr Verständnis und Mitgefühl zu betrachten.
Es bringt mich nicht weiter, an Vorwürfen festzuhalten. Stattdessen habe ich gelernt, meinen Fokus zu verändern. Es erfüllt mich , wenn ich sehe, was ich aus den Herausforderungen und Erfahrungen meiner Kindheit gelernt habe – und was ich daraus mache.
Jeder Mensch wächst durch seine Geschichte, und meine Eltern haben auf ihre Weise dazu beigetragen, dass ich heute der Mensch bin, der ich bin. Indem ich loslasse, was mich belastet, und das Schöne und Lehrreiche in den Vordergrund stelle, schaffe ich Raum für Frieden – mit meiner Vergangenheit und mit mir selbst.

Ja, manche Geschenke meiner Vergangenheit habe ich noch nicht entdeckt oder erkannt. Aber genau deshalb ist es für mich so wichtig, objektiv zurückzublicken und bewusst nach den Schätzen zu suchen, die ich auf meinem Weg vielleicht übersehen habe. Es bringt mir nichts, immer wieder an den gleichen traurigen Geschichten festzuhalten und mich als Opfer meiner Vergangenheit zu fühlen. Stattdessen entscheide ich mich dafür, meine Sichtweise zu ändern und auf all das Gute in meinem Leben zu blicken – auf das, was mich stark gemacht hat, auf die Erlebnisse, die mich geformt haben, und auf die Chancen, die ich ergriffen habe.


Auch Du hast es verdient, Dich wohlzufühlen – nicht nur hier und jetzt, sondern auch rückblickend in Deiner Vergangenheit. Es ist nie zu spät, eine gute Kindheit gehabt zu haben. Denn was zählt, ist, wie Du Deine Geschichte heute betrachtest und welchen Platz Du ihr in Deinem Leben gibst.
Folge meinem Beispiel und schreibe die Geschichte Deines Lebens um – zu einer, die zeigt, was Du alles erreicht hast, wer Du geworden bist und welche Geschenke Dir auf Deinem Weg begegnet sind.
Wenn Du Unterstützung dabei benötigst oder Dich mit mir austauschen möchtest, melde Dich gerne bei mir. Ich freue mich, Dich auf diesem Weg zu begleiten.

Ich beschäftige mich schon eine ganze Weile mit diesen Themen, und es fällt mir immer leichter, solche Glaubenssätze als Lüge zu entlarven, und zu erkennen, woher sie kommen, und in meinem Sinne zu verändern. Das braucht Übung und die richtigen Werkzeuge. Es braucht Coaches, Selbstdisziplin und die richtigen Techniken, um mich mit diesen Themen tiefgehend auseinanderzusetzen und diese tiefen Überzeugungen nachhaltig zu verändern.